Lehrjahre
Caroline Thon studierte klassische Instrumentalpädagogik in Wuppertal und verbrachte danach ein Auslandsjahr am Berklee College of Music (Boston/USA) einem internationalen Schmelztiegel für Jazz und zeitgenössische Musik. Sie studierte dort u.a. bei George Garcone, Hal Crook, Greg Hopkins und nahm Masterclasses bei David Liebman. Im Anschluß absolvierte sie ein Kompositions- und Arrangementstudium als Jazz-Komponistin und -Saxofonistin an der Musikhochschule Köln. Bei Bill Dobbins, Joachim Ulrich sowie Frank Gratkowski vertiefte sie ihre Studien in Jazz und improvisierter Musik. Weitere Masterclasses bei Michael Abene und David Liebman folgten.
Gründung eigener Ensembles
2005 gründete sie das Jazzquintett CAROLINE THONS PATCHWORK und vier Jahre später ihre eigene Big Band, das THONELINE ORCHESTRA mit namhaften Akteuren der nationalen Jazzszene wie Jens Düppe, Laia Genc, Andreas Wahl oder Filippa Gojo. 2015 erhielt sie mit dem von ihr gegründeten und in Kooperation mit dem Festival „Women in Jazz“ entstandenen internationalen Projekt EURASIANS UNITY Deutschlands wichtigsten Weltmusikpreis RUTH beim Festival in Rudolstadt. Für diese Formation hatte sie Musiker*innen aus Aserbaidschan, Usbekistan, Bulgarien, dem Libanon und Iran und Polen zusammen gebracht. EURASIANS UNITY ist auch in dem Kinofilm „Wo Worte nicht hinreichen“ zu sehen. Mit dieser Formation sowie CAROLINE THONS PATCHWORK und dem THONELINE ORCHESTRA veröffentlichte sie mehrere CDs, unter anderem bei ENJA/YELLOWBIRD.
2019 gründete sie zusammen mit der Saxofonistin und Komponistin Christina Fuchs (als weibliche Doppelspitze) das prominent besetzte FUCHSTHONE ORCHESTRA.
Mit einer regelmäßigen Konzertreihe unter dem Titel „FUCHSTHONE reloaded#“ im europäischen Zentrum für Jazz und aktuelle Musik in Köln (Stadtgarten) hat die Komponistin exzellente Bedingungen, um ihren Kompositions- und Arrangierstil expermentierfreudig zu verfeinern und auszuarbeiten.
Andere musikalische Aktivitäten, Stipendien und Preise
Tätigkeiten als Musikerin, Jurorin und Leiterin von nationalen und internationalen Musikprojekten folgten. Sie erhielt Kompositionsaufträge von internationalen Jazzfestivals (Women in Jazz, Lisboa de Rua) und klassischen Festivals (Europäisches Musikfestival, BTHVN2020). Sie war Stipendiatin des BERKLEE COLLEGE of MUSIC, des IASJ-Austauschs in Paris, MUSICOMI in den USA oder NAIRS in der Schweiz. Caroline Thon gewann den 1.Preis beim internationalen Kompositionswettbewerb „Jazz Hoeilaart (NL), beim „Student Maastricht Jazz Awards“ (NL) und war Finalistin beim internationalen Kompositionswettbewerb „Scrivere in Jazz“ in Sardinien. Sie war unter anderem Gastdozentin bei der „Konzert-und Arbeitsphase des Landesjugend Jazzorchester Sachsen“, der „hessischen Frauenmusikwoche“ und beim „ersten Kompositionsworkshop für junge Komponistinnen“ in Halle und ist im Fachgremium des vom Deutschen Musikrat initiierten „Bundesbigbandarchiv-bba“. Caroline Thon tourte als Gastsolistin mit diversen Formationen wie dem United Womens Orchestra, Double XX oder Djaezmin durch Europa und die USA.
Die Komponistin
Caroline Thon steht als Komponistin und Arrangeurin in der Tradition des modernen Big Band-Sound und ist durch ihre vielschichtige Ausbildung sowohl im modernen Jazz, der zeitgenössischen Musik als auch dem Rhythm`n`Blues zuhause. Zu ihren Vorbildern zählen Duke Ellington, Maria Schneider, Django Bates, John Cage und Charles Ives – wichtigen Innovatoren des modernen Jazz und der experimentellen zeitgenössischen Musik. Aber auch der Rockmusik, mit der Caroline Thon groß geworden ist, bleibt sie musikalisch verbunden. Desweiteren ist sie stark beeinflusst durch ihre regelmässige Tätigkeit als Tontechnikerin im Hörspielbereich, was sich zum Beispiel durch ihre Vorliebe für den Einsatz des gesprochenen Wortes oder der Vermischung analoger und digitaler Klänge und deren spezifischer Verfremdungen ausdrückt.
Den Namen CAROLINE THON sollte man sich merken. (SPIEGEL ONLINE)
Die Zeitschrift „Sound&Image“ meint,“ dass sie zu Recht zu den großen Frauenpersönlichkeiten der deutschen Jazzlandschaft gehört.“ Oder wie es beim NDR heisst:“wenn eine außerordentliche begabte Persönlichkeit für ein außerordentliches, großes Orchester schreibt“.